Der Löwe und die Maus

Die Höhle - пещера die Tatze - лапа

Dankbar sein - отблагодарить die Nuss - орех

Klägliches Gebrüll - жалобный рев in Gefahr sein – в опасности

Zernagen - разгрызть mächtig- могущественный

Befreien - освободить plötzlich – вдруг , неожиданно

retten - спасать das Netz - сеть

stören - мешать wecken - будить

herabfallen - падать

Ein Löwe schläft in seiner Höhle. Um ihn her spielen lustige Mäuse. Plötzlich fällt ein Mäuschen auf den Löwen herab und weckt ihn. Der Löwe hielt sie mit seiner großen Pranke fest.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig und ließ das Mäuschen laufen. Der Löwe aber lacht: „Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen seine Dankbarkeit zeigen!“

Ответь на вопросы к тексту:

Wer schläft in seiner Höhle?

Wer spielt um den Löwen?

Was macht das Mäuschen?

Was will das Mäuschen?

Warum lacht der Löwe?

Was hört das Mäuschen kurze Zeit darauf?

Wie hilft das Mäuschen dem Löwen?

Выбери правильный ответ.

    Warum tat er der Maus nichts?

    Die Maus war ihm viel zu klein.

    Er bemerkte die Maus gar nicht, weil er schlief.

    Er wollte mit der Maus nur spielen.

    Er war der König der Tiere und ein König konnte auch gütig sein.

    Was kann man aus der Geschichte lernen?

    Mit Güte und Geduld erreicht man mehr als mit Wut und Gewalt.

    Wie du mir, so ich dir.

    Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

    Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

Дополни предложения, обращая внимание на рисунки.

In seiner Höhle schläft

In der Nähe spielen

Der Löwe hält das Mäuschen mit seiner ____________fest.

Das Mäuschen sucht im Wald

Das Mäuschen sieht den Löwen in einem

Darum geht"s

In einer Geschichte muss man immer genau wissen, wer was tut.

Aufgabe: Lies die Fabel „Der Löwe und die Maus“. Setze in die Lücken die fehlenden Wörter „Maus“ oder „Löwe“ ein. Zu dieser Fabel gibt es anschließend noch weitere Aufgaben.

Der Löwe und die Maus

Ein ___________ schläft in seiner Höhle. Um ihn her spielen lustige Mäuse. Plötzlich fällt eine ____________ auf den ___________ herab und weckt ihn. Der ____________ hielt sie mit seiner großen Pranke fest.

Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören! Schenke mir das Leben, und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die _________.

Lauf!“ - sagte der ________ großmütig und ließ das _______________ laufen. Der _____________ aber lacht: „Dankbar sein! Wie kann ein _________________ einem _______________ seine Dankbarkeit zeigen!“

Kurze Zeit darauf läuft das __________________ durch den Wald und sucht Nüsse. Da hört es das klägliche Gebrüll des _______________. „Er ist in Gefahr“- spricht es zu sich selbst und läuft zu ihm.

Es sieht den _________________ in einem Netz.

Warte nur, mein Freund“, sagte das _______________, „da kann ich dir helfen.“ Es zernagt die Stricke des Netzes und befreit den ________________. So hat das kleine _____________________ dem mächtigen Löwen das Leben gerettet.

Вставь недостающие слова .

Ein Löwe schläft in seiner________. Um ihn her spielen lustige______. Plötzlich fällt ein Mäuschen auf den _________ herab und weckt ihn. Der Löwe hielt sie mit seiner großen ________ fest.

Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören! Schenke mir das _______, und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die Maus.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig und ließ das ________ laufen. Der Löwe aber lacht: „Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem ______ seine Dankbarkeit zeigen!“

Kurze Zeit darauf läuft das Mäuschen durch den _______ und sucht Nüsse. Da hört es das klägliche _________ des Löwen. „Er ist in ________,“- spricht es zu sich selbst und läuft zu ihm.

Es sieht den Löwen in einem ________.

Warte nur, mein Freund«, sagte das _________, »da kann ich dir helfen.“ Es zernagt die Stricke des _________ und befreit den Löwen. So hat das kleine Mäuschen dem mächtigen Löwen das Leben gerettet.

Welche Eigenschaften hat der Löwe, welche die Maus?

mächtig groß königlich grau klein kräftig gefährlich stolz flink furchtsam furchtlos schwach

Найди в магическом квадрате 5 имен существительных из басни

Löse das Kreuzworträtsel!

Waagerecht Senkrecht

    Starkes Tier 1. Graues Tier

    Was sucht die Maus im Walde? 2. Was zernagt die Maus?

3. Wo sucht die Maus Nüsse?

Выбери ответ !

Der Löwe und die Maus

(1) Löwe lag und schlief. Einige Mäuse … (2) um ihn her. Die Mäuse tanzen auf dem …(3) der Tiere.

Die Mäuse wecken den Löwen ; er fängt eine Maus mit seiner Pranke. Die Maus bittet: " Ich bitte dich, schenke mir mein … (4) und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die Maus.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig und ließ das Mäuschen laufen. Der Löwe aber …(5): „Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen seine Dankbarkeit zeigen!“

Kurze Zeit darauf läuft das Mäuschen durch den Wald und sucht Nüsse. Da hört es das klägliche Gebrüll des Löwen. „Er ist in Gefahr“- spricht es zu sich selbst und läuft zu ihm.

Es sieht den Löwen …(9) einem Netz.

Warte nur, …(10) Freund“, sagte das Mäuschen, „da kann ich dir helfen.“ Es zernagt die Stricke des Netzes und befreit den Löwen. So hat das kleine Mäuschen dem mächtigen Löwen das Leben gerettet.

(1) Ein einem einen einer

(2) laufen läuft lieft liefen

(3) Führer Herr König Prinz

(7) Fell Leben Augen Liebe

(8) Spricht lacht weint sagt

(9) An auf nach in

(10) Sein unser ihr mein

Аудирование

Name: Datum:

Der Löwe und die Maus

Höre die Fabel .

Verbinde die Satzteile . (Соедини части предложений)

Lösungswort:

1

2

3

4

5

Höre die Fabel ein zweites Mal. Schreibe die Lehre der Fabel mit eigenen Worten auf. Напиши мораль басни своими словами.

__________________________________________________________

Умеешь ли ты быть вежливым? Выучи следующие волшебные слова.

Danke! Спасибо !

Bitte! Пожалуйста !

Entschuldigen Sie! Извините !

Entschuldigung! Извините !

Verzeihen Sie! Простите!

Verzeihung! Простите!

Wie bitte? Повторите, пожалуйста!

Wie geht es dir? Как твои дела ?

Alles Gute! Всего доброго!

Игра «Домино»

seiner Höhle.

Plötzlich fällt ein Mäuschen auf

den Löwen herab und weckt ihn.

Der Löwe hielt sie

mit seiner großen Tatze fest.

Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören!

Schenke mir das Leben,

und ich will dir immer dankbar sein.“-

Bittet die Maus.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig

und ließ das Mäuschen

laufen.

Der Löwe aber dacht:

Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen

seine Dankbarkeit zeigen!“

Kurze Zeit darauf läuft das Mäuschen durch

den Wald und sucht Nüsse.

Da hört es

klägliches Gebrüll des Löwen.

Er ist in Gefahr,“- spricht es zu sich selbst und läuft zu ihm.

Es sieht den Löwen

Löwen in einem Netz.

Warte nur, mein Freund“,

Sagte das Mäuschen,

da kann ich dir helfen.“

Es zernagt die Stricke des

Netzes und befreit den Löwen.

So hat das kleine Mäuschen dem

mächtigen Löwen das Leben gerettet.

Найди в тексте басни соответствия

Лев спит в своей пещере.

Мышка играет рядом и падает на него.

Лев ловит мышку.

Мышка просит подарить ей жизнь.

Лев отпускает ее.

Вскоре лев попадает в сеть.

Мышь разгрызает сеть и освобождает льва.

Поставь глаголы в нужную форму в настоящем времени.

Der Löwe _______________in der Höhle. (schlafen) – Der Löwe schläft in der Höhle.

Das Mäuschen ____________________auf den Löwen herab. (fallen)

Das Mäuschen ___________________den Löwen. (wecken)

Der Löwe ______________________das Mäuschen. (halten)

Das Mäuschen ___________________mit dem Löwen. (sprechen)

Das Mäuschen __________________ durch den Wald. (laufen)

Das Mäuschen __________________den Löwen in einem Netz. (sehen)

Das Mäuschen __________________das Leben dem Löwen. (retten)

Подчеркни прилагательные- синим цветом

Глаголы - зеленым цветом

Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören! Schenke mir das Leben, und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die Maus.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig und ließ das Mäuschen springen. Der Löwe aber lacht: „Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen sein е Dankbarkeit zeigen!“

Es sieht den Löwen in einem Netz.

Выпиши притяжательные местоимения.

Составь басню из фрагментов

Ein Löwe schläft in seiner Höhle. Um ihn her spielen lustige Mäuse.

Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören! Schenke mir das Leben, und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die Maus.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig und ließ das Mäuschen springen. Der Löwe aber lacht: „Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen sein Dankbarkeit zeigen!“

Kurze Zeit darauf läuft das Mäuschen durch den Walde und sucht Nüsse. Da hört es das klägliche Gebrüll des Löwen. „Er ist in Gefahr,“- spricht es zu sich selbst und läuft zu ihm.

Es sieht den Löwen in einem Netz.

Warte nur, mein Freund«, sagte das Mäuschen, »da kann ich dir helfen.“ Es zernagt die Stricke des Netzes und befreit den Löwen. So hat das kleine Mäuschen dem mächtigen Löwen das Leben gerettet.

Расположи предложения плана по порядку, чтобы получился пересказ басни

Nummerie r e die Sätze in der ri c htigen Reihenfolge

Der Löwe fängt die Maus.

Die Maus zernagt das Netz und befreit den Löwen.

Leo entlässt Sie.

Maus spielt und auf ihn selbst fällt

Bald ist der Löwe im Netz.

Der Löwe schläft in seiner Höhle. ____ Die Maus bittet um Ihr Leben.

C оотнеси картинку с нужным описанием! Beschreibe jedes Bild!

Игра «Кто из пар быстрее озвучит кадр мультфильма?»

Der Löwe und die Maus

von Wiebke Ammermann, Anna-Lena Karsten, Luca Meinecke und Thomas Moor, 6f

Ein Löwe schläft in seiner Höhle. Um ihn her spielen lustige Mäuse.

Löwe: Wer stört mich bei meinem Mittagsschläfchen? Du bist aber eine leichtsinnige ( легкомысленная ) Maus. Ich könnte dich jetzt zerquetschen.( разорвать ). Was hältst du davon? (Что ты думаешь об этом?)

Plötzlich fällt ein Mäuschen auf den Löwen herab und weckt ihn. Der Löwe hielt sie mit seiner großen Tatze fest.

Maus : „Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören! Schenke mir das Leben, und ich will dir immer dankbar sein.“

Löwe : Ich weiß nicht. Na gut diesmal hast du Glück gehabt aber das nächste mal bist du dran.

Lauf!“ - sagte der Löwe großmütig und ließ das Mäuschen laufen. Der Löwe aber lacht: „Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen sein Dankbarkeit zeigen!“

Und der Löwe geht in den Wald.

Doch plötzlich fällt ein großes Netz auf den Löwen.

Löwe : HILFE! HILFE!

Maus : Ich werde dir helfen !

Die Maus kommt schnell und zernagt das Netz.

Löwe und Maus : Danke . Jetzt sind wir quit.

Und gehen weiter, der Löwe in den Wald und die Maus in ihr Loch.

Diese Fabel wurde geknetet und fotografiert von: Wiebke Ammermann, Anna-Lena Karsten,

    Male das Bild aus!

    2. Inszeniere den Dialog zwischen dem Löwen und der Maus!

Male das Bild aus!

Male das Bild aus!

Beantworte die Frage: Was sagt die Maus dem Löwen?

1. Spielt Domino!

2. Подбери к каждой картинке нужную надпись!

Plötzlich fällt ein Mäuschen auf den Löwen herab und weckt ihn. Der Löwe hielt sie mit seiner großen Tatze fest. Ach, sei doch gut! Ich will dich nicht stören! Schenke mir das Leben, und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die Maus . Kurze Zeit darauf läuft das Mäuschen durch den Wald und sucht Nüsse. Da hört es das klägliche Gebrüll des Löwen. „Er ist in Gefahr“- spricht es zu sich selbst und läuft zu ihm.

Es sieht den Löwen in einem Netz.

Warte nur, mein Freund“, sagte das Mäuschen, „da kann ich dir helfen.“ Es zernagt die Stricke des Netzes und befreit den Löwen. So hat das kleine Mäuschen dem mächtigen Löwen das Leben gerettet.

Was fehlt?

Erg ä nze die Bilder so, dass sie zur Fabel „Der L ö we und die Maus“ passen.

Дорисуй каждую картинку, чтобы она соответствовала содержанию басни!

Фонетика

    Какая буква не читается в этом слове?

Ein Löwe schläft in seiner Höhle.

    В каком слове мы слышим краткий звук? В каком слове мы слышим долгий звук?

L a cht die Gef a hr

    Подчеркни в предложении слова со звуком «Ш»

Ich will dich nicht stören! Schenke mir das Leben, und ich will dir immer dankbar sein.“ – bittet die Maus.

    В каком слове буква „ h “ не произносится? Подчеркни.

Um ihn her spielen lustige Mäuse

    В каких словах читается звук «ай»?

Dankbar sein! Wie kann ein Mäuschen einem Löwen seine Dankbarkeit zeigen!“

Видение

Я лежал у тихого ручья в глубочайшем одиночестве леса, где мне не раз удавалось подслушать речь животных, и старался надеть на одну из моих сказок то легкое поэтическое украшение, которое с такой охотой носит избалованная Лафонтеном басня. Я размышлял, выбирал, отбрасывал, мой лоб пылал - и все напрасно! На бумаге не появилось ни строчки. Разгневанный, я вскочил, и вдруг... сама муза басни предстала передо мной.

И она произнесла с улыбкой:
- Ученик, к чему эти напрасные усилия? Правде нужно очарование басни, но к чему басне очарование гармонии? Ты хочешь самую пряность сделать более пряной? Оставим вымысел поэту, а это повествование пусть исходит от безыскусного историка, как смысл его исходит от философа.

Я хотел ответить, но муза исчезла. "Исчезла? - слышу я вопрос читателя, - ужель ты не мог придумать нечто более похожее на правду! Вложить эти поверхностные выводы - плод своего бессилия - в уста музы! - Да это ж самый низкопробный обман!.."

Превосходно, мой читатель! Муза мне не являлась. Я просто рассказал басню, а мораль к ней придумал ты сам. Я же не первый и не последний из тех, кто выдает свои фантазии за откровения божественного существа.

Эта басня излагает в поэтической форме учение Лессинга о басне.

Обезьяна и лисица

Назови-ка мне такого умника среди зверей, которому я не могла бы подражать! - хвалилась обезьяна лисице.

Лисица же возражала:
- А ты попробуй назвать того недостойного зверя, которому придет в голову подражать тебе!

Писатели моей страны!.. Надо ли говорить еще яснее?

Волк и пастух

От повальной болезни у пастуха погибли все его овцы. Узнав об этом, волк явился выразить свое соболезнование.

Пастух, - молвил он, - правда ли, что тебя постигло такое ужасное несчастье? Ты лишился всех своих овец? Милых, кротких, жирных овец! Мне так жаль тебя, что я готов плакать горькими слезами.

Благодарю, господин Изегрим, - ответил пастух, - я вижу, что у тебя очень добрая душа.

Его душа, - сказал пастуху пес Гилакс, - всегда такова, когда он сам страдает от несчастья ближнего.

Воинственный волк

Мой отец, да прославится навеки его имя, был настоящим героем! - сказал волчонок лисице.
- Какой ужас наводил он на всю округу! Он одержал одну за другой более двухсот побед над своими врагами, отправив их черные души в царство тления. Ничего нет удивительного, если его в конце концов одолел единственный враг.

Именно так выразился бы оратор на его похоронах, - сказала лисица, а сухой историк добавил бы:

"Те двести врагов, над которыми он одержал одну за другой победы, были овцы да ослы; а единственный враг, одолевший его, был первый бык, на которого он отважился напасть".

Страус

Сейчас я полечу! - воскликнул гигантский страус, и весь птичий народ собрался вокруг него, в самом деле надеясь посмотреть на такое диковинное зрелище.
- Сейчас я полечу! - воскликнул он еще раз, распростер огромные крылья и понесся вперед, подобно кораблю с поднятыми парусами, не покидая земли ни на секунду.

Вот вам поэтическое изображение тех непоэтических умов, которые в первых строках своих длиннейших од щеголяют гордыми крылами, грозятся залететь выше облаков и звезд и все же остаются верны бренному праху земли!

Басня весьма сродна с апологом и с животным эпосом. В обширном значении часто даже смешивают все эти названия, но в тесном смысле каждое из них имеет свои отличительный черты. Аполог – чисто дидактическое произведение, Животный эпос отличается исключительно повествовательным и описательным характером, между тем как Б. носит, с одной стороны дидактически-сатирический, а с другой – описательно-повествовательный характер. Конечно, оба эти элемента представлены не всегда в одинаковой степени и поэтому мы замечаем значительное разнообразие и непостоянство типа басни. Неудивительно, что было много попыток классифицировать басни. Греческий ритор Афтоний делит Б. на: логические (muqalogicoi), нравственные (muqahqicoi) и смешанные (muqamictoi). Гердер видит два рода Б.: один теоретический или упражняющий умственные способности человека и его нравственную сторону, ко второму же роду принадлежат Б., в которых как causa movens является судьба или случай. Герберт, наконец, разделяет Б. тоже на два рода: старший, где Б. представляется просто картиной из жизни животных и младший, где выступает на первый план дидактический элемент.

Во всяком случае почти каждая Б. состоит из двух частей: эпической, описательной и нравоучительной. В первой описывается известный факт из жизни человека, животных или растении, во второй же делается вывод поучительного характера. И в этом, и в другом отношении замечается большое разнообразие, зависящее от индивидуальных взглядов и наклонностей авторов. Описательная часть может быть очень сжата и заключать в себе только необходимое, или напротив, она может заключать описания, диалоги, пейзажи, шутки; она может отличаться эпическим, лирическим или сатирическим тоном; факты, в ней излагаемые, могут быть или вполне обыкновенными или выдуманными, напр. в том случае, когда осел или бык идут на охоту вместе со львом и делятся с ним одной добычей. Нравоучительная часть может стоять или впереди Б. и тогда называется promuqion, или в конце, и тогда называется epimuqion, или и в начале и в конце, что бывает очень редко, или наконец, или может и не высказываться, а только подразумеваться. Относительно внешней формы Б. надо заметить, что она может быть написана прозой или стихами и что в том и другом случае не требуется очень поэтической язык, но зато – отчетливая образность представляемого факта, ясность, меткость выражений и известная доля остроумия. Стихотворная форма басен может быть очень свободна; весьма длинные стихи могут идти вперемешку с коротенькими, состоящими даже из одного односложного слова.

О первоначальном происхождении Б. говорилось много, но из разнообразных мнений, высказанных по этому поводу, самыми важными представляются два: Гервинуса и Гримма. Первый из них полагал, что Б. произошла независимо от животного эпоса и генетического родства с ним не имеет; свое мнение он основывал на отличии Б. от животного эпоса: в первой есть то, чего нет во втором, т. е. дидактическое начало. Гримм, напротив, доказывал, во первых, существование одного громадного и присущего всем индоевропейцам животного эпоса, который со временем распался на мелкие части, представляющие теперь отдельные и самостоятельные произведения. Таким образом и здесь возникает вопрос, до сих пор не решенный окончательно, о происхождении народного эпоса. Как бы то ни было нельзя не признать, что между животным эпосом и басней существует несомненное и притом близкое родство. По всей вероятности, то и другое первоначально не различались и представляли просто картинки из животной жизни, которые могли иметь дидактическое значение, но могли также не иметь его. Эти рассказы могли, с одной стороны, сплотиться в большие поэмы, как напр. Рейнеке Фукс, или же переродиться в чистые Б. Последний переход весьма легок. Первоначально, как уже сказано, без всякой задней мысли создавались картины из жизни животных, которых считали существами, одаренными такими же чертами характера, как сам человек и даже своеобразным языком. Но так как у животных выступает вперед господствующая черта гораздо отчетливее и исключительнее, чем у человека, то неудивительно, что животные со временем сделались как будто олицетворяющем разных качеств, так напр. лисица олицетворяет наклонность к обману, ягненок – кротость, волк – хищность, осел – глупость и т. п. То где то именно появляется чистая Б. с дидактическим характером. такую басню мы встречаем у греков.

В греческой литературе уже Гезиоду (ск. 800 л. до Р. X.) и Стезахору (VI в. до Р. X.) приписывается авторство нескольких басен, но самым знаменитым баснописцем слывет Эзоп, по происхождению фригиец; его басни (все изложены прозой) отличаются необыкновенною отчетливостью, ясностью, простотой, спокойствием и остроумием, поэтому неудивительно, что они уже очень рано широко распространились по всему тогдашнему цивилизованному миру, переделывались в продолжение многих веков вплоть до наших времен и теперь в переделках и переводах составляют. достояние каждой, хотя бы еще очень мало развитой литературы. Из греческой литературы прежде всего перешли басни в сирийскую; затем в арабскую (Локман), армянскую, еврейскую, индусскую (Бидпай или Нильпай и многие другие). Басни эти на греческой почве долгое время переходили из уст в уста, пока не были собраны в первый раз Димитрием Фалерийским ок. 300 г. до Р. X. Затем в I или II в. после Р. X. Барбий переделывал эти прозаические басни в холи ямбические стихи; в IX в. магистр Игнатий стремился вылить басни Эзопа в коротенькие из четырех строчек стихи. С течением времени, особенно на византийской почве, басня принимает все более и более дидактический характер, который почти совершенно убивает, наконец, описательную сторону; такими представляются басни Эзопа в сборнике XlV в. написанном монахом Максимом Планудоя.

Гораздо важнее судьба латинского перевода басен Эзопа; перевод этот был сделан в первый раз в I веке после Р. X. Федром, который, тоже по образцу Эзопа, составлял новые басни стихами. Оригинальный сборник Федра в течении средних веков был забыт и издан в первый раз только в 1596 году. Но в Х веке какой то неизвестный писатель пересказал в прозе некоторые стихотворные басни Федра, и этот прозаический сборник избранных басен Федра был очень популярен в прежние века п. з. «Aesopus». Конечно, существовала не одна редакция этого сборника, но из всех самою популярною, и в истории басни самою важною, является редакция, названная «Romulus». Это, по всей вероятности, условное имя носит сборник, состоящий из 4 книг или 83 басен; он является не прямою переделкою Федра, а копиею другого более древнего сборника, явившегося, быть может, во времена каролингов, и потом утерянного. Сборник этот носит тоже название «Romulus Nilantii», от имени своего издателя (Лейден, 1709 г.).

Прежде, чем сказать о дальнейших судьбах басен Федра, надо упомянуть, что еще живший во II, IV или в V веке римский писатель Авиан написал 42 басни по образцу Федра и Бабрия; басни эти написаны элегическими дистихами, напыщенным слогом. Ему подражал в ХII веке Александр Некам (1167 – 1217), который издал книгу п. a. «noyus Avianus». Новейшее издания Авиана – Лахмана в Берлине (1845) и Фрёнера в Лейпциге (1865). Некама же издал Эдельстан дю Мерид в сборнике: «Poesie inedite du moyen age» (Париж, 1854). Сборник Некама не был очень популярен в средние века и на нем основываются только две переделки на французском языке; одна из них издана Дюплессисом п. з. «Fables en vers du XIII siecle» (Париж, 1834); вторая же относится к XIV веку и обозначена Робертом как Изопет II.

«Romulus», изданный в новейшее время французом Гервие в сборнике: «Les rabulistes latins dn moyen age» (Париж, 1883 – 1884), в свою очередь, был переделан стихами и издан пол заг.: «Inrythmicum sermonern translatae Romuleae fabulae». Кроме того существует еще один сборник, изданный Гервие по мюнхенской рукописи и поэтому названный «Romulus Monacensis». В стихах изданный Ромул важен тем, что он послужил основанием для сборника Ринуция или Реминия; сборник этот, составляющий почти только Koniro Ромула, явился в печати в первый раз в Милане в 1474 и почти ничем не отличается от первого Ромула. На Ремище же основывается немецкий баснописец Штейнгёвель, который после 1470 г. составил сборник латинских басен, написанный прозой и переведенный на немецкий язык. Эстерлей (Oesterley) в своем издании Штейнтёвеля («Steinhowels Aesop», Тюбинген, 1873) говорит, что Штейнгёвель служил неисчерпаемым источником для средневековых немецких баснописцев после изобретения книгопечатания. Вскоре после 1474 года появился в печати немецкий перевод басен Штейнгёвеля и книга эта сейчас была переведена на чешский язык; чешский перевод явился в печати в Праге или Куттенберге в 1480 или 1488 г. Новая редакция книги Штейнгёвеля, сделанная Севастианом Брандтом, явилась по латыни в 1501, а по-немецки в 1508 г. и в XVI же. веке была переведена на чешский язык.

Ромул (versificatus), о котором мы только что говорили, был написан рифмованными стихами; гораздо важнее другая переделка, в которой стих основан на размере; автор ее неизвестен и поэтому редакция эта называется Анонимом или «Anonymus Neveletu», по имени Исаака Невелета, который издал редакцию эту в сочинении: «Mythologia aesopica» во Франкфурте-на-Майне, 1610 г. Новейшее издание Гepвиe в «LesFabulistes latins» (1883 – 84 г.). Аноним писал дистихами в последней четверти XII века, и его сочинение было необыкновенно популярно, так что до сих пор сохранилось больше чем 70 его рукописей; в этом сочинении заключается не весь Ромул, но только три первые его книги; слог Анонима отличается напыщенностью, неестественностью и стремлением к употреблению антитез.

На славянской почве Аноним был известен очень рано: весьма возможно, что уже Далимиль знал этот сборник, по крайней мере басня о лягушках и аисте, кажется, заимствована у Анонима; тоже самое можно сказать о Ткадлечке и сочинениях Фомы Штитного; на нем также основан, не говоря уже о позднейших произведениях, сборник чешских басен, помещенный в баворовской рукописи, которая относится к XV веку и представляется копией более древнего оригинала.

Популярность Анонима была необыкновенно велика. Вскоре его элегические стихи были снова переделаны в прозу и переделка эта издана Гepвиe, который в Анониме предполагает Вальтера Английского и поэтому его произведения называет «Fabulae Gualteriaпае». Перевод Анонима на французский язык или точнее на французский диалект провинции Франшконте, относящийся к XIII веку, называется Лионским Изопетом и издан Форстером, под загл.: «Lyones Yzupet» в Гейльбронне, в 1882 г.; в сборнике этом особенно поражает богатство описания и картин. Около 1200 г. Одо из Церингтонии составил новый сборник латинских басен (тоже изданы Гервие); затем к более известным сборникам принадлежат: Винцеициуса Белловацензиса, монаха XIII в. Бернсюй Кодекс Гервие, французский – Марии де Франс (см Рокфор, «Poesie de Маnеdе France», Париж, 1820); «Fabulae exortae ex Marie Gallicae, Romulo et aliis quoque fondbus» сборник этот Fep Bie обозначает буквами LBG) так как три его рукописи сохраняются в Лондоне, Брюсселе и Гёттингене. Древнефранцузская стихотворная обработка Анонима (Невелета) появилась вначале XIV века; издана Робертом в «Fables inedites du XII, X, XIV siecles» (Париж, 1825) и названа этим же издателем Изопетом I. Так называемый Кодекс Риголи заключает в себе итальянского Эзопа, итальянскую редакцию представляет тоже сборник, изданный Гивиццани п. з.: «Il Volgarizzamento delle Favole di Galfredo» (Болонья, 1866); это – прозаическая переделка Анонима) относящаяся к XIV в. К тому же веку относится латинской сборник Николая Пергамена, который в древних печатных изданиях озаглавлен «Dialogus ercaturanum», в рукописях же он носит название: «Liber de contemptu sublimitatis», или «Liber de animalibus». Подражателем Пергамена был польский писатель XVI в. Бартош Папроцкий, который издал свои басни в сочинении: «Kolo Rycerskie». Басни Пергамена изданы Грессе в сочинении: «Die beiden altesten Fabelbucher des Mittelalters» (Штуггарт, 1880). Близок тоже к Анониму, относящийся к XIV в., сборник басен Бонера: «Edelstein» изд., Франком Пфейффером, п. з.: «Der Edelstein von Ulrich Boner» (Лейпдиг, 1844). Иоанн из Шеппея, рочестерсмй епископ, умерший в 1360 г., подражал Ромулу; его басни издал Гepвис. О главнейших сборниках XV в. мы уже говорили раньше; к ним принадлежат: чешский Эзоп в баворовской рукописи, Ремициус, Штейнгёвель и др.; к XVI веку относится Камерариус Иоаким, живший между 1500 и 1572 г., который в 1538 издал прозаическую латинскую переделку Эзопа; на ней же основывается сборник Ганса Вильгельма Квргофа, п. з.: «Wendmuth», изданный Эстердеем Штутгарт, 1869); к XVI же столетию относится тоже латинская прозаическая переделка Эзопа, изданная в 1516 г. несколькими учеными, п. з.: «Fabularum quae hoc libro continentur interpretes atque authores sunt hi: Guilielmus Guodanus, Hadrianus Barlandus, Erasmus Roterodamus, Aulus Grellius) Angelus Politianus, Petrus Crinitus, loannes Antonius Campanus, Plinius Secundus Novocomensis, Nicolaus Gerpellius Phorcensis, Laurentius Abstemius, Laurentius Valla»; второе издание было в Страсбурге 1522 г. Басни Мартина Лютера были изданы п. з.: «Hundert Fabein aus Esopo etiiche vou D. M. Luther und Herrn Mathesio» (Брауншвейг, 1672). Басни писал тоже латинско-немецкий писатель Иоанн Постиус, живущий от 1537 до 1597 г. Ср. «Mythologia, metrica et moralis» (Гамбург, 1698.). Подражателем Эразма Роттердамского на итальянской почве был Людовико Гуиччиардини (1523 – 1589), автор анекдотического сборника «L"Hore di Recreatione», издаваемого в 1560, 1607 г. и др. В 1542 г. появилась в Париже книга Жидь Коррозе: «Les Fables du tres ancien Esope phrigien premierement escriptes en grec et depuis mises en Rithme franoise»; на сборнике этом видно влияние басен Гуодана и др., изданных 1516 г. На этих же баснях основано другое произведение французской литературы, изданное в Руане 1547 г., под загл.: «Trois centz soixante et six Apologues d"Esope, tres excellant Philosophe. Premierement traouietz de Grec en Latin par plusieurs illustres Autheurs comme Laurens Valle, Erasme et autres. Et nouvellement de Latin en Ritbrne franoise par maistre Guiuaume Haudent». На этом же источнике основываются две немецкие редакции XVI в. – Бурхарда Вальдеса 1548 г. (изд. Титмана: "Esopus von В. Waldis, Лейпциг, 1882; здесь значительно распространен латинский текст и из краткой поучительной басни сделан обширный рассказ) и Эразма Альберуса п. з.: «Noun undviertzig Fabelen so mehren theils ausEsopo gezogen» (Франкфурт на M., 1579). Такой же характер носит французский сборник: «Les fables et la vie d"Esope phrygien, latin et franois» (Париж, 1579), а также Boдоэна: «Les fables d"Esope phrygien» (Руан, 1660). Вообще, влияние редакции 1516 г. простирается до нынешнего столетия. К XVI в. еще относятся: Гаврил Фаэрнус, которого «Centum fabulae» изданы в 1564, и позже Войзеном в 1798 г. в Лейпциге; Фабий Паулин Утицензис, «Centum fabulae ex antiquis scriptoribus acceptae» (Венеция, 1587; Иоанн Манлий («Locorum Communium Collectanea», (Франкфурт на M., 1594); Вердицотти, «Cento favola morali». (Венеция, 1599) и другие.

К XVII в. относится сборник: «Mensa Philosophica auctore Michaele Scoto. Accessit libellus jocorum opera Othomori Luscinii Argentinatis concinnatus» (Франкфурт на M., 1602); книга эта основывается на сочинении Абстемия (Лоренца Вевилоква), относящемся к эпохе Возрождения в изданном Невелетом в «Муthologia Aesopica» (Франкфурт на M., 1610 г.); обе редакции – Абстемия и Люслития приближаются к оригиналу Эзопа. Знаменитейшим европейским баснописцем XVII в. был Лафонтен (1621 – 1695); его басни еще теперь издаются и переведены или переделаны на все языки. К XVII в. относятся еще: Ле Нобль «Contes et Fables» (Париж, 1669); немецкий сборник: «Lustund Lehr reiche Sittenshule, erofnet und aufgerichtet Aniass der smnreicben Fabein Aesopi» (второе изд. в Ульме, 1705).

Восемнадцатый век очень богат баснями: к этому времени относятся между прочими: Саломон Франк, «Teutschredender Phaedrus» (Иена, 1716); Ридерер, «Aesopi Fabelae in teutscheReime nach jetziger ster Ktintze gekleidet» (по сборнику 1516 г., Нюренберг, 1717 г.); неизвестный автор и. А. G. «Phaedrus in leichten teutschen Nachahmungen zum Gebrauch der mittlern Classen in der Langensalzischen Schule» (Лангензальц, 1735); Ричч, «Le favole greche d"Esopo Tolgaazzate in rime anacreontiche toscane» (Флоренция, 1736); Ла Фермиер, «Fables et Contes dedis a S. A. и. le Urand Due de toutes les Russies» (Париж, 1775); и. F. R., «Fabein ans dem Alterthume» (Бреславль и Лейпциг, 1760), Тромбелли, «Le favole di Fedro, tradotte in versi volgari» (Венеция, 1775, пятое изд.); Де Курейль, «Favole е Novelle» Пиза, 1787); Ланди, «Favole di Esopo» (Венеция, 1760); Феличи, «Favole Esopiche» (Рим, 1790); Христ, «Fabularam Aesopiarum libri duo» (Лейпциг, 1749); Вейнцирл, «Phaedrus in deutschen Reimen» (1797); Пpaxт, «Phaedri Fabniae Aesopicae. Nebst einer Uebersetzung in deutschen Reimen» (Нюрнберг, 1798); Красицкий, «Bajki» (во многих изданиях); «Trois cents fables en Musique» (Люттих, без года).

В ХIХ ст.: Шварц. «Phaedrus Fabein finf Bucher» (Галле, 1818); Нефшато, «Fables et Contes en vers» (Париж, 1815) и многие другие, между которыми всемирную славу приобрел себе И. А. Крылов. Кроме упомянутых выше, известными баснописцами были: у французов: Мари де Франс, Рутебеф, Маро, Ренье, Ла Мотт, Флориан, Дютрамбде, Боазар, Бонур, Лебайди, Арно, Андриен, Виеннэ, Лашамбоди, Патрю, Фенелон и др. У итальянцев: Альберти, Капаччю, Бальди, Пассерони, Дельросси, Пиньотти, Роберти, Бертола и др. У испанцев: Ириарте, Саманиего и др. У англичан: Гей, Додели, Мур и др.; у немцев: Штрикер («Die Welt»), Гагедорн, Геллерт, Лесса, Лихтьер, Глейм, Пфеффель и др.

У славян басня является главным образом в трех литературах, а именно: в чешской, польской и русской. Раньше всего басню встречаем в чешской литературе, а именно: уже у Далимила, затем в памятнике, озаглавленном: «Tkadlecek», в градецкой рукописи XIV в. и в баваровской рукописи тоже XIV в. В XV в.; у Товачовского в «Наdani Pravdy a Lzi о knezske zbozi», у Фомы Штитного и, начиная с 1487 г., во многих печатных сборниках являются басни Эзопа и Федра в разных редакциях. Другие чешские баснописцы: – Пухмайер, Шир, Гейдук, Заградник, Сыхра, Горноф, Граш, Хмель, Штульц, Доух, Лангер, Красногорская, Сокол, Соукаль, Краль, Лоунский, Гофман, Кадераавек, Лульда, Иранек, Климшова, Студничкова и др.

В польской литературе басня имеет своих представителей, начиная с XVI в.. именно: Рея из Нагдовиц и Бартоша Папроцкого (Коlo Rycerskie, 1571); после этого Б. долго находилась в пренебрежении, и только в 1731 г. кн. Яблоновскй издал сборник п. з.: «Sto i oko bajek», после чего, как и во всей Европе, началась мода на Б. Все почти писатели эпохи Станислава Августа Понятовского сочиняли Б. : Княжнин, Трембецкий, Нарушевич, Немпевич, но больше всех замечателен Игнатий Красшдай (ум. 1801 г.). Кроме того Якубовский переводил Лафонтена, Минасович – Эзола, Баби и Федра; Мицкевич написал несколько Б., но в XIX в. приобрели известность баснями: Антон Гореций, Франц Моревский, Феофил Новосельский и особенно заслуженный автор Б. для детей Станислав Якович.

В русской литературе басня известна с очень давнего времени. Знаменитое произведение восточной фантазии – басни Бидлая или «Стефанит и Ихнилат», через Византию сделавшееся достоянием южнославянской письменности, в XV – XVI стол. уже пользовалось популярностью среди русских книжников. Не менее хорошо были известны им и басни Эзопа, лицевое житие которого, украшенное множеством замысловатых анекдотов и остроумных изречений, охотно переписывалось в XVII ст., а в XVIII обратилось в народную лубочную книгу. В 1731 г. кн. А. Д. Кантемир написал, в подражание Эзопу, шесть басен; около того же времени явилось в Несколько Эзоповых басенок (51), для опыта гекзаметрами", составленных В. К. Третьяковским. А. П Сумароков переводил уже Лафонтена и сочинял оригинальные басни, довольно грубые по языку и содержание. И. И. Хемницер (1744 – 84) переводил Лафонтена и Геллерта; оригинальные его басни отличаются простотою изложения и замысловатою, подчас очень злою наивностью. Почти исключительно переводчиком французских баснописцев (Лафонтена, Фдориана, Ламотта, Арно и др.) был И. И. Дмитриев (1760 – 1837), который, по словам Мерзлякова, «отворит басням двери в просвещенные, образованный общества, отличавшие вкусом и языком». Его 40 басен написаны в течение 1803 – 4 гг. и очень высоко ценились современниками, которые, впрочем, с удовольствием читали и совершенно иные по духу и выражению оригинальные басни А. Е. Измайлова (1779 – 1831), отличающиеся «теньеровскою» естественности). Последним и гениальнейшим представителем басни не только в русской, но и во всемирной литературе является И. А Крылов (1768 – 1844). его басни (200) неподражаемы по оригинальному, вполне народному языку и меткому остроумию; они сделались едва не самой популярной книгой в России с детства хорошо знакомы каждому русскому и переведены на многие иностранные языки. Крылов довел обработку этого вида поэзии до высшего совершенства, и после него уже ни один русский писатель не брался за басню, тем более, что она, при изменившемся характере литературы, уже не могла иметь прежнего значения. В настоящее время басня представляется возможною только как юмористическое произведение, лишенное какой либо серьезной цели. Ср. П. Суллие «La Fontaine et ses devanciers ou Histoire de l"apologue» (Пар., 1866); Эдельстан дю Мериль, «Histoire de la fable esopique» (1854); Лессинг, «Abhandlungen tiber die Fabel» (1759); Гюйльон, «La Fontaine et tons les fabulistes» (Милан, 1803); Отто Кедлер, «Untersuchungen iiber die Geschfchte der griechischen Fabel» (Лейпциг, 1862) и др.


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Жанр дидактической поэзии (см.), короткая повествовательная форма, сюжетно законченная и подлежащая аллегорическому истолкованию как иллюстрация к известному житейскому или нравственному правилу. От притчи или аполога Б. отличается законченностью … Литературная энциклопедия

басня - Побасенка, миф, аллегория, притча во языцех. Мы басня всей Варшавы. Некрас.. Ср. . См. анекдот, басни!, выдумка, посмешище, сказка... Словарь русских синонимов и сходных по смыслу выражений. под. ред. Н. Абрамова, М.: Русские словари, 1999.… … Словарь синонимов

Басня - БАСНЯ небольшая сказочка нравоучительного характера, в которой действующие лица чаще животные, а также неодушевленные предметы, но нередко и люди. В басне отличают повествование и вывод из него, т. е. определенное положение (правило, совет,… … Словарь литературных терминов

Басня - Басня, краткое иносказательное нравоучительное стихотворение, рассказ. Действующими лицами в Б. могут быть животные или растения, говорящие человеч. языком (Суд 9:8 и след.; 4Цар 14:9). Слово басня (греч. мютос, миф) в значении вымысел,… … Библейская энциклопедия Брокгауза

БАСНЯ Современная энциклопедия

БАСНЯ - короткий, нередко комический рассказ в стихах или прозе, с прямым моральным выводом, придающим рассказу аллегорический смысл. Действующими лицами обычно выступают животные, растения, вещи. Многие сюжеты восходят к Эзопу, к индийскому сборнику… … Большой Энциклопедический словарь

БАСНЯ - БАСНЯ, басни, род. мн. басен, жен. 1. Короткий аллегорический рассказ, обычно с нравоучительным заключением. Басни Крылова. Басни Демьяна Бедного. 2. Выдумка, вымысел, вранье (разг.). Ты мне басен не рассказывай, а говори, как дело было. ||… … Толковый словарь Ушакова

БАСНЯ - БАСНЯ, и, род. мн. сен, жен. 1. Краткое иносказательное нравоучительное стихотворение, рассказ. 2. обычно мн. Вымысел, выдумка. | уменьш. басенка, и, жен. (к 1 знач.). | прил. басенный, ая, ое (к 1 знач.). Толковый словарь Ожегова. С.И. Ожегов, Н … Толковый словарь Ожегова

басня - басня, род. мн. басен и устарелое баснь, род. мн. басней … Словарь трудностей произношения и ударения в современном русском языке

Басня - Басня ♦ Fable Выдуманная история, которую никто не собирается выдавать за подлинную; история, подлинность которой невозможно допустить; миф, побуждающий не верить, а размышлять или смеяться … Философский словарь Спонвиля

Басня - БАСНЯ, короткий, нередко комический рассказ в стихах или прозе, с прямым моральным выводом, придающим рассказу аллегорический смысл. Действующими лицами обычно выступают животные, растения, вещи. Многие сюжеты восходят к Эзопу и индийскому… … Иллюстрированный энциклопедический словарь

Книги

  • Басня о пчелах , Б.Мандевиль. В настоящий том входят основное произведение английского философа 17-18 веков Б. Мандевиля, в котором он сатирически изобразил под видом пчелиного улья пороки и нравысовременного ему… Купить за 1593 грн (только Украина)
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Der Adler und der Maulwurf
Wer es auch sei, der einen Rat dir beut –
Ihn ungeprüft verschmähen, wäre" nicht gescheut.
Einst kam aus einem fernen Reiche
Ein Aar mit seinem Weib in einen dichten Wald;
Der lockte sie zu festem Aufenthalt.
Sie wählten eine hochbelaubte Eiche,
Im Gipfel sich ihr Nest zu bauen;
Im Geiste sahen sie die Jungen flügge schon.
Der Maulwurf hört davon,
Er fasst sich Mut, dem Adler zu erzählen,
Der Eiche Wurzeln seien krank,
Ihr sei der Sturz gewiss, und zwar nicht über lang",
Drum möge seine Hoheit sie nicht wählen. –
Ei, hat ein Aar zu hören auf den Rat,
Den aus so niedrer Grube er empfahl?
Von einem Maulwurf gar? Wo bliebe da der Ruhm
Des Adlerblickes, der so scharf,
Dass sich kein andrer ihm vergleichen darf!
Und darf ein Tier, so blöd und dumm,
Sich mischen in des Vogelfürsten Tun?
Der Adler lässt die Sache" auf sich beruhen
Und geht ans Werk mit rüstiger Eile,
Den neuen Sitz zu bauen, darin das Weibchen weile.
Und alles ging nach Wunsch. Die Aarin hat auch Junge.
Doch was geschah? Als einst im Morgenlicht
Aus Wolkenhöh" der Aar herniederbricht,
Mit würziger Frühkost für der Seinen Zunge,
Gewahrt er, dass die Eiche fiel,
Im Sturze ihm begrabend Weib und Kind.
Er kennt des Jammers nun nicht Maß noch Ziel.
»Weh mir«, ruft er, »wie blind
War ich, wie grausam muss ich büßen,
Dass ich mich konnte nicht entschließen,
Zu hören auf vernünftigen Rat.
Wer war des aber auch gewärtig,
Dass selbst ein Maulwurf Einsicht hat?«
»Warst du nicht so hoffärtig«,
Ruft es von unten her, »so hättest du erwogen,
Dass es mein Los,
Zu wühlen in der Erde Schoß,
Dass ich ja dazu bin erzogen,
Und dass ich, weiland in der Wurzel Nähe,
Ob noch gesund ein Baum, am besten sehe.«
Der Affe und die Brillen
Ein Affe alterte, und sein Gesicht ward schwach.
Da ließ er sich erzählen,
Bei Menschen sei das noch kein großes Ungemach,
Man brauche eine Brille nur zu wählen.
Der Affe holt sich drum ein halbes Dutzend Brillen,
Und dreht sich hin und her um des Versuches willen.
Er drückt sie an die Stirn, er rückt sie bis zum Schwanz,
Bald riecht er, und bald leckt er dran,
Die Brillen haben Wirkung nicht getan.
»Zum Henker«, ruft er, »der ist auch ein Tor,
Der alles glaubt, was Menschen schwatzen,
Was logen sie mir doch von Brillen vor,
Die wahrlich wert sind keinen Batzen!«
Drauf hat der Affe", vom Zorne hingerissen,
Die Brillen so an einen Stein geschmissen,
Dass sie in Splitter gehen und dass die Funken stieben.
Bei Menschen auch wird"s anders nicht getrieben.
Wie nützlich immer eine Sache sei,
Der Ignorant, dem sie noch neu,
Kann ihren Nutzen nicht verstehen
Und weiß sie nur zu schmähen;
Und ist er gar noch angesehen,
Verfolgt er den Erfinder sonder Scheu.
Der Bach
Ein Schafhirt klagte einem Bach
Sein Ungemach:
Dass ihm der Strom sein liebstes Schaf entrissen.
Sobald der Bach das hört,
Tut er empört.
»O dieser Strom! Wäre er wie ich nur klar
Bis auf den Grund, so würde offenbar,
Wie viel der Unersättliche verschlang!
Ihm wird vorm eigenen Schmutz noch einmal bang!
Wenn ich ein Lamm auf dem Gewissen hätte,
Verkröch ich mich vor Scham in meinem Bett.
Gäbe mir der Himmel nur Gelegenheit,
Zum Strom zu wachsen, oh, ich würde weit
Entfernt von jeder Ungerechtigkeit
Den Weg mir suchen und nur Gutes tun!
Gefährdet wäre nicht das geringste Huhn;
Der Grashalm, der in mir sein Bild erblickt,
Wie Busch und Baum würde er von mir erquickt.
Ich wäre aller Flur ein Segen
Wie milder Sommerregen.
Ja, meine Ufer grünten stets in Frieden,
Solang mir Wasser nur genug beschieden,
Ein Strom zu sein. So klar, wie jetzt ich bin,
So silbern strömt ich auch zum Meere hin.«
Soweit der Bach, der, scheint es, ehrlich ist.
Doch unversehens tut nach Wochenfrist
Der Himmel seine grauen Schleusen auf,
Zum Strom schwillt unser kleiner Wasserlauf -
Und nun erweist sich, was er führt im Schilde,
Denn ach, wo blieb die vorgehabte Milde!
Von trüben Fluten wird das Land verheert,
Das Wasser rast und lässt nichts unversehrt,
Es müssen hundertjährige Eichen
Dem Aufruhr weichen.
Und über unserm Hirten, der sich Trost
Vom sanften Bach versprochen hatte, tost
Der Mahlstrom hin und reißt, ein Donnerwort
Ihn samt der Herde ins Verderben fort.
Wie viele Bäche gibt es, die versprechen,
Zum Strom geworden, alles Land zu laben,
Doch furchtbar über ihre Ufer brechen,
Sobald sie einmal Oberwasser haben.
Der Esel und die Nachtigall
Der Esel traf die Nachtigall
Und sprach zu ihr: »Verehrteste, man hört berichten
Von deiner Sangeskunst erstaunliche Geschichten.
Ich möcht" auf jeden Fall
Mich gern mit eignen Ohren überzeugen,
Ob wahrhaft großes Können dir zu eigen.«
Da gab die Nachtigall ihm ihre Künste preis:
Sie schnalzte, pfiff dann leis",
Auf tausenderlei Art, in langgezognen Läufen -
Bald klang"s wie zärtliches Geheiß
Und wie der Widerhall entfernter Hirtenpfeifen,
Bald ließ sie durch den Hain ein Perlenrieseln träufeln.
Und alles lauschte ihr,
Aurorens vielgeliebtem Sänger,
Die Winde legten sich, kein Vöglein sang noch länger,
Still lag das Herdentier.
Kaum atmend sah der Hirt nur hin und wieder,
Entzückt von ihr,
Ihr lauschend, auf die Hirtin lächelnd nieder.
Zum Schluss senkt" seine Stirn der Esel bis zum Knie:
»Recht ordentlich; ich muss schon ehrlich sagen,
Man hört dich ohne Missbehagen,
Nur schade, dass du nie
Vernahmst den Kikeriki!
Was meinst du, wie du erst trompetest,
Wenn du bei ihm ein wenig lernen tätest!«
Nach solchem Urteilsspruch flog auf und schwand dem Blick
Die arme Nachtigall! und kam nie mehr zurück.
Bewahre Gott auch uns vor solcher Kunstkritik!
Der Frosch und der Ochse
Den Ochsen sah der Frosch einst auf der Wiese stehn,
Mit ihm möcht" er sich gern an Leibesumfang messen:
Vor Neid schier wollte er vergehn.
Blies mächtig sich nun auf mit Keuchen, Pusten, Pressen.
»Sieh doch, Gevatterin Quak, hab" ich ihn bald erreicht?«
Fragt er die Freundin. »Nein, Gevatterchen, mach weiter!« -
»Guck her, ich werd" doch schon ganz groß und immer breiter,
Guckst du auch her?
Bin ich jetzt gleich wie er?« -
»Auch nicht ein Jota mehr.« -
»Und jetzt?« -
»Ganz wie vorher.«
Wie immer er sich reckte, hat dieser Gernegroß am Ende nur erreicht,
Dass er dem Ochsen doch nicht gleicht
Und vor Anstrengung platzte - und verreckte.
Solch einen Fall trifft man wohl öfter an:
Ist doch kein Wunder, wenn der Spießer dann und wann
Fängt wie ein Herr zu leben an
Und will ein kleiner Wicht tun wie ein Edelmann.
Der Frosch und der Stier
Der Frosch sieht auf der Wiese einen Stier,
und neidisch, wie er ist,
er sich vermisst, es gleichzutun
an Umfang diesem Tier.
Er ächzt und krächzt und stöhnt und keucht,
indem er sich bemüht, sich aufzublasen.
Dann fragt er eine seiner Basen:
»Sag, ist des Tieres Dicke bald erreicht?« -
»Mitnichten, davon bist du himmelweit.« -
»Jetzt aber sieh, wie ich mich breit gemacht,
jetzt bin ich feister doch?« - »Kaum eine Kleinigkeit.« -
»Das hätt" ich nicht gedacht, allein gib acht:
Nun sag, wie ist es jetzt?«
»Es ist noch immer so.« Den Frosch verdross das Wort,
er bläst sich auf in einem fort,
bis er zuletzt,
da er sich wütend dehnte und sich streckte,
barst und verreckte.
Das kann man wohl des öfteren erleben –
was Wunder auch, wenn die Beschränkten sich vergessen
und sich den edlen Anschein geben,
als könnten sie sich mit den Größten messen.
Der Hopfen
In einem Küchengarten
Schoss Hopfen auf und suchte einen Halt.
Er schlang mit seinen Ranken sich, den zarten,
Um einen dürren Pfahl alsbald.
Unweit im Feld stand eine junge Eiche.
»Was nützt wohl jene Missgestalt?«
Dies flüsterte dem Pfahl der Hopfen zu.
»Ist es möglich, dass man sie mit dir vergleiche?
Durch deine Schlankheit schon bist Meister du.
Zwar ist mit Laub sie angetan,
Doch diese Färbung, diese raue Rinde,
Wer möchte ihr nahn?
Wozu der Boden sie wohl nährt?«
Nun kam es anders gar geschwinde.
Es hat der Herr den Pfahl zerstört
Und ihn zu Holz zersägt;
Die Eiche aber pflanzt er in den Garten,
Wo er sie pflegt.
Auch wird ihm seine Mühe gut gedankt,
Der Baum kommt fort und treibet Sprossen.
Der Hopfen aber, ohne lang" zu warten,
Hat um die Eiche jetzt sich gerankt
Und eifrig sich in ihrem Lob ergossen.
So ist des Schmeichlers Treiben.
Er schwatzt zuerst von dir das dümmste Zeug.
Wie du dich stellst, dich mühst, es ist ganz gleich,
Er wird dir nichts zugute schreiben.
Sobald jedoch dein Glücksstern steigt,
Ist er der erste, der im Vorgemach sich zeigt.
Der Löwe und der Fuchs
Der Fuchs, als er den König Leu erstmals im Leben sah,
Starb fast vor Schreck und Scheu.
Als er ihn später wieder kriegte zu Gesichte
Blieb er schon mehr im innern Gleichgewichte.
Beim dritten Mal sodann
Knüpft mit dem Löwen er ein kleines Schwätzchen an.
Auch wir, wir fürchten manchen Knaben nur,
bis wir ihn beschnüffelt haben.
Der Machthaber
Ein Machthaber in alten Zeiten
Trat, ohne lang sich zu bereiten,
Vor Pluto hin und war recht bleicher Farb,
Kurzum, lag auf dem Bett und starb
Und fand den Richter an den Himmelstoren.
Der fragte ihn: »Wer warst du? Wo bist du geboren?«
»In Persien. Satrap, das war mein Rang.
Doch weil ich, Lebender, nicht sehr bei Kräften,
Hielt ich mich ziemlich fern von den Geschäften
Und freute mich, wenn es dem Sekretär gelang.«
»Und was hast du getan?«
»Ich trank, aß, schlief
Und unterschrieb Erlass, Befehl und Brief.«
»Sofort ins Paradies mit ihm!«
»Wohin?«
Rief Merkur vorlaut, »was hast du im Sinn?«
»Ich scheine ungerecht« gab Pluto zu.
»Doch sieh die Sache nur in Ruh dir an:
Der Tote war kein Licht.
Was, wenn er, falschem Ehrgeiz folgend, nicht
Auf die Gewalt, die ihm zur Hand, verzichtet -
Wie viel hätte er in seinem Kreis vernichtet!
Statt seines Landes wäre ein Tränensee.
Er hat von sich Abstand genommen.
Drum soll er in den Himmel kommen.«
Der Wissbegierige
»Wie geht es, Lieber, wo hast du gesteckt?«
»Ich hab mir mein Amerika entdeckt:
Drei Stunden im Museum für Natur!
Was es dort gibt! Des Lebens kleinste Spur
Hat in der Brust Begeisterung erweckt.
Ein Riesenbau, mit Wundern wie gespickt!
Man glaubt ja nicht, wozu Natur sich schickt.
Was für Getier, geflügelt und beklaut!
Und was für Schmetterlinge, Fliegen,
die weniger als gar nichts wiegen.
Smaragdmistkäfer, Purpurläuse,
Termitenpuppen, Zwerggehäuse,
Stecknadelgroß, dass man dem Aug’ nicht traut!«
»Und wie war dir in jenem Saal zumut’,
Wo sich der Elefant so mächtig tut?«
»Ein Elefant?«
»Ein Turm!«
»Da muss ich dir gestehn:
Den Elefanten hab ich nicht gesehn!«
Der Wolf und der Kuckuck
»Nachbar, leb wohl«, so sprach zum Kuckuck Isegrim,
»Ich hofft" umsonst, dass ich hier Ruhe hätte.
Die Menschen sind, es sind die Hunde schlimm
Und schikanieren um die Wette.
Man könnt" ein Engel sein
Und käme nicht heraus aus blutigen Zänkereien.« -
»Und ist das Ziel der Reise weit gesteckt?
Wo sind den wohl die Leute so gemütlich,
Dass du mit ihnen leben könntest friedlich?« -
»Ja, sieh, ich geh" von hier direkt
In die arkadischen Gefilde.
O Nachbar, das ist dir ein Land!
Da ist der Krieg noch unbekannt,
Die Menschen dort sind wie die Lämmer milde.
Die Flüsse führen Milch statt Wasser –
Kurzum, dort herrscht die goldne Zeit.
Man lebt ganz brüderlich, tut sich kein Leid,
Dieweil kein Feind ist und kein Hasser.
Es beißen nicht die Hunde,
Man sagt sogar, sie bellen nicht einmal –
Und hier mit ihnen welche Qual!
Mal es dir aus in einer stillen Stunde
Das schönste Leben auf so holder Flur:
Hier findest du davon auch nicht die kleinste Spur.«
»Adieu, gedenke freundlich mein,
Ich hoff" in kurzem besser zu gedeihn
In Friede, Fülle und Behagen,
Wenn ich nicht mehr in Angst und Zagen
Mich brauche Tag und Nacht zu plagen.« -
»Verehrter Freund, ich wünsche dir viel Glück«,
Versetzt der Kuckuck, »doch dein Naturell
Und dein Gebiss, die lassest du zurück?« -
»Du spaßest wohl, Gesell,
Dass ich ein Narr wäre", Gott bewahre!« -
»Nicht? Nun so denk an mich, du lassest Haare!«
Wenn"s einer selber übel meint,
So schimpft er um so ärger auf die Leute:
Er sieht in jedem einen Feind,
Dieweil er selbst keinen je erfreute.
Der Wolf und die Hirten
Ein Wolf kam einer Hürde einst ganz nah
Und sah durch die Umzäunung zu,
Wie aus der Herde sich den besten Hammel kürten
Die Hirten, auszuweiden ihn in Ruh,
Indes die Hunde sich nicht rührten.
Da sprach er zu sich selbst, indem er murrend ging:
»Welch einen Lärm die Leute wohl verführten,
Wenn ich mich dessen unterfing!«
Der Wolf und das Mäuslein
Aus einer Herde schleppte Isegrim
Ein Lamm fort in sein Waldversteck.
Nun – Gastlichkeit war nicht sein Zweck;
Es ging dem armen Lamme schlimm,
Der Wolf zerriss es und fraß es auf mit heißer Gier –
Die Knochen krachten schier,
Zermalmt vom Druck des Wolfsgebisses.
Jedoch, wie sehr er immer mochte schlingen,
Er konnte alles nicht bezwingen;
So ließ er dies und jenes Stück
Sich für sein Vesperbrot zurück.
Dann streckt er sich behaglich aus,
Sich zu erholen von dem fetten Schmaus.
Nun hatte in der Näh" ein Mäuslein
Sein Häuslein.
Das Mäuslein riecht das Fleisch und kommt herausgehüpft,
Schleicht sacht durch Moos und Busch,
Packt einen Lappen Fleisch, und husch
Ist es damit zurückgeschlüpft.
Der Wolf gewahrt den Raub mit Grimme
Und heulet durch den Wald mit heisrer Stimme:
»Zu Hilfe kommt, ihr Leute!
Ein Dieb! Halt, halt,
Fangt ihn, entreißt ihm seine Beute!
Man plündert mich verwegen,
Man raubt mir mein Vermögen!«
So was passiert nicht bloß in Waldgehegen.
Dem Richter Klimytsch nahm einmal
Ein Dieb die Uhr – da hört man jenen wüten:
»Setzt nach, packt mir den Schurken, der sie stahl,
Er mag sich hüten!«
Die Gänse
Mit seinem langen Stabe
Trieb Gänse einst ein Bauer in die Stadt
Und hetzte sie zu raschem Trabe.
Die Tiere waren zwar schon matt,
Allein, er will den Markttag nicht verfehlen,
Und wo Gewinn steht auf dem Spiel,
Fragt man nach Gans und auch nach Mensch nicht viel.
Ich werde drum nicht auf den Bauern schmähen,
Allein der Gänse Standpunkt ist ein andrer;
Und da jetzt nahe kommt ein Wandrer,
Erhebt die missvergnügte Herde
Bei ihm Beschwerde.
»Gibt es ein härteres als unser Los?
Der Bauer da springt mit uns um,
Als wären wir gemeine Gänse bloß;
Er ist zu dumm,
Um einzusehen, dass Achtung uns gebührt,
Da unser Stammbaum sich datiert
Von jenen Gänsen, die einst Rom gerettet,*
Wofür man Feste ihnen hat votiert.« -
»Sagt mir, wofür ihr gerne Ehre hättet?«
So fragt der Wanderer. - »Ja, unsere Ahnen -«
»Ich weiß, ich las es, doch ich möchte erfahren,
Welch ein Verdienst ihr schreibt auf eure Fahnen?«
»Gerettet haben unsere Ahnen Rom
Vor vielen hundert Jahren,
Als schon der Feind erklomm den Felsendom.« -
»Ganz recht, doch welches sind denn eure Taten?« -
»Wir selber taten nichts.« - »So lasst in Ruh"
Die Ahnen; ihnen kam wohl Ehre zu,
Ihr aber, Freunde, taugt doch nur als Braten.«
Zu dieser Fabel wüsste ich manche Glossen -
Allein, ich will die Gänse nicht erbosen.
Die Gallier in Rom
In jener Zeit geschah es, dass vom Norden her gallische Völkerscharen gegen Rom vordrangen.
Selten haben die Römer einen Feind so gering eingeschätzt wie die Gallier, und dafür mussten sie schwer büßen. Schon der Anblick der furchterregenden Gestalten mit dem wirren, flatternden Haar ließ sie jäh erzittern. An der Allia, einem kleinen Flüsschen, erlitten die Römer eine so furchtbare Niederlage, dass sich nur Reste ihres Heeres in den Schutz der Mauern retten konnten. Etwa tausend streitbare Männer bezogen unter dem Befehl des Markus Manlius als letzte Zuflucht das Kapitol, den Burgberg von Rom. Die ganze Bevölkerung musste Rom verlassen.
Einer der Gallier hatte einen geheimen Zugang zur steilen Höhe entdeckt, und dort stieg des Nachts nun eine auserwählte Mannschaft hinauf, um die Römer im Schlafe zu überfallen. Da kein Posten an dieser Stelle stand, konnte die Spitze der lautlos vordringenden Gallier den Mauerrand erreichen.
Da begannen plötzlich die der Juno geheiligten Gänse, die sich auf dem Kapitol befanden,
ängstlich zu schnattern und weckten den Markus Manlius. Aufgeschreckt stürzte er eilig zu der
unbewachten Stelle und stieß den vordersten Gallier vom Felsrand hinunter. Im Sturz riss dieser die Nachfolgenden mit in die Tiefe.
Zur Erinnerung an die wachsamen und treuen Tiere wurde alljährlich eine Gans im feierlichen Aufzug durch die Straßen Roms getragen, ihr zur Seite jedoch ein ans Kreuz geschlagener Hund, weil die Hunde in jener denkwürdigen Nacht geschwiegen hatten.
Trotz dieser wundersamen Rettung konnte die tapfere Besatzung sich auf die Dauer nicht halten. Brennus, der Führer der Gallier, erklärte sich jedoch zum Abzug bereit, wenn man ihm tausend Pfund Gold auszahle. Die Römer mussten schweren Herzens solche Bedingungen annehmen. Als man nun daranging, das kostbare Metall abzuwiegen, bemerkten die Römer plötzlich, dass die Gallier falsches Gewicht verwendeten, und erhoben Einspruch gegen diesen Betrug. Doch da ergriff Brennus mit höhnischem Lachen sein Schwert und warf es mit auf die Waagschale, indem er ausrief: "Wehe den Besiegten!" Er wollte damit sagen, dass die Besiegten keinen Anspruch mehr auf eine gerechte Behandlung hätten.
Jetzt endlich zeigten die Götter ein Einsehen mit dem so schwer gedemütigten Römervolk.
Sie ersparten ihm die Schande, von der Gnade der gallischen Barbaren leben zu müssen,
denn gerade in diesem Augenblick zog das Entsatzheer in die verwüstete Stadt ein.
"Mit Eisen, nicht mit Gold wollen wir die Freiheit zurückgewinnen!" rief der römische Feldherr Camillus und forderte die Gallier auf, sich zur Schlacht zu stellen.
Camillus zeigte sich als ein großer Feldherr: er errang für Rom einen herrlichen Sieg. Die Gallier wurden blutig geschlagen. Voller Dankbarkeit nannte ihn das Volk den zweiten Romulus,
den Vater des Vaterlandes. Brennus aber, der lebend in die Hand der Römer fiel, wurde mit dem
Schwerte gerichtet. So erfüllte sich auch an ihm das erbarmungslose Gesetz: "Vae victis!"
Wehe den Besiegten!
In den folgenden Zeiten wuchs der römische Staat in tatkräftigem und wagemutigem Handeln, und das Schicksalswort, das einst Jupiter für die Stadt Rom ausgesprochen hatte, sollte sich erfüllen: "Ihr setze ich im Raum nicht noch in der Zeit eine Grenze: Herrschaft ohne Ende habe ich ihr gegeben!"
Die Kornblume
War eine Kornblume aufgeblüht im Walde,
Dann ward sie matt und welkte hin:
Das Köpfchen neigte sich auf dem Stängel balde,
Des Todes wartet sie mit bangem Sinn.
Sie raunt dem Zephir* zu, der sie umschwebte:
»O bräche doch der Tod bald an!
Die Sonne ergösse ihr holdes Licht alsdann,
Vielleicht, dass sie auch mich belebte.« -
»Das ist einfältig, meine Liebe,«
Summt ihr ein Käfer zu, der in der Nähe kreist,
»Als ob der Sonne nur die Sorge bliebe,
Wie du gedeihst.
Glaub mir, sie hat für dich nicht Zeit noch Lust.
Flögst du herum, wie ich, in weiter Welt,
So wäre dir bewusst,
Dass Wiese, Saatenfeld
Sie wohl in ihrer Pflege hält;
Sie nährt durch ihren warmen Hauch
Die Zedern und die Rieseneichen,
Sie schmückt mit reichen Farben auch
Gar manche Blume:
Doch du kannst dich ja nicht vergleichen
Mit solchem Ruhme.
Denn jene Blumen sind so schön,
Dass es selbst Kronos* schmerzt, sie abzumähen.
Du aber hast nicht Duft noch Pracht,
Es hat die Sonne dein nicht acht,
Du quälst sie fruchtlos mit Gestöhn,
Dein Los ist schweigen und vergehn.«
Jetzt stieg die Sonne empor, belebte die Natur,
Goss ihre Strahlen aus auf Wald und Flur
Und spendete dem armen Blümchen auch
Erquickend neuen Lebenshauch.
Ihr, denen das Geschick erhabnen Platz verlieh,
Verschmäht nicht die Allegorie,
Lasst euch die Sonne Vorbild sein.
Seht hin, ihr Strahlenschein,
Wohin er dringe,
Bringt Heil, der Zeder wie dem Halm,
Kein Wesen ist ihr zu geringe.
Darum auch tönt ihr laut des Dankes Psalm
Und lebt ihr Bild in allen Herzen
Hell, wie sich spiegeln im Kristall die Kerzen.
Die Mücke und der Hirt
Im Schatten schlief ein Hirt, vertrauend auf die Hunde.
Die Schlange sah es, kroch aus dem Busch heran,
Schon züngelte sie aus offnem Munde,
Und um den Hirten war es getan –
Da stach, entrüstet über solche Tücke,
Den Schläfer heftig eine Mücke.
Der Hirt erwacht, schlägt tot die Schlange alsbald,
Doch aus dem Schlafe fahrend, hat er mit Gewalt
Die Mücke so gepackt, dass sie verendet.
Auf das Menschenleben angewendet:
Wenn je ein Schwacher einem Starken wagt,
Sei es noch so gut gemeint, die Wahrheit aufzudecken:
Er wird gar bald gewahr zu seinem Schrecken,
Dass man es mit ihm wie mit der Mücke macht.
Die Teilung
Einst hatten wackre Handelsleute
Zusammen sich getan zu einer Maskopei.
Sie wurden reich dabei
Und schlossen ihr Geschäft und teilten heute.
Wo gäbe es Teilung nun wohl ohne Zwist?
Sie hadern über Summen, über Waren –
ls plötzlich sie erfahren,
Dass im Gebäude Feuer ausgebrochen ist.
»Kommt nur und rettet
Den Warenvorrat, rettet unser Haus,«
So ruft der eine aus,
»Die Rechnung wird dann später schon geglättet!«
»O nein, das Tausend erst, das mir gebührt,«
So schreit ein anderer Geselle,
»Ich geh" nicht eher von der Stelle!«
»Zweitausend dann für mich saldiert,«
Ruft hier ein dritter, »dieser Posten ist sonnenklar!«
»Wieso? Wofür? Warum nicht gar?«
Und während sie sich immer mehr erbosten,
Vergaßen sie der Feuersbrunst,
Es übermannt sie Rauch und Dunst,
So dass mit Haus und Habe sie verbrannten.
Oft, wenn viel größre Dinge sind im Spiel
Als die genannten,
Setzt dem Verderben man deshalb kein Ziel,
Weil jedermann,
Statt der Gefahr gemeinsam zu begegnen,
Erst Händel spann,
Um selber sich zu segnen.
Das Kästchen
Ihr alle wisst, wie häufig es geschieht,
Dass man ein Ding zunächst sehr schwierig sieht.
Dabei läge doch darin die ganze List,
Zu sehn, wie einfach eine Sache ist.
Ein kleines Kästchen ging von Hand zu Hand.
Es war von einem Meister hergestellt -
So hübsch, dass es gleich in die Augen fällt.
Ein Mann, der von Mechanik was verstand,
Trat auch dazu, sieht hin, und er entdeckt,
Dass in dem Kästchen ein Geheimnis steckt.
Er sagt: »Nicht eine Spur von Schloss, doch ich
Bringe es auf, ob ihr auch grinst, ich sicherlich.
Ihr werdet sehn, ich komm gleich auf den Dreh,
Weil ich ja von Mechanik was versteh.«
Ans Kästchen macht sich unser Mann,
Sieht es von allen Seiten an,
Um jeden Nagel, jeden Knopf
Zermartert er sich seinen Kopf.
Mit wachsendem Verwundern sehn
Die übrigen ihn ratlos stehn.
Man tuschelt, spöttelt rings im Chor,
Ein Rauschen ist in seinem Ohr:
»Nicht so und auch nicht so« - Er plagt sich sehr
Und schwitzt und mag zuletzt nicht mehr.
Er legt das Kästchen aus der Hand.
Ein Mensch, der von Mechanik nichts verstand,
Greift zu. Nun ging"s. Es war einfach zum Lachen:
Man brauchte nur den Deckel aufzumachen.
Das Quartett
Der Affe, der stets hinter Streichen her,
Der Esel im grauen Rock,
Dazu noch der Ziegenbock
Und schließlich mit mächtigen Pranken der Bär -
Die hatten vor, zu vieren
Unter Linden zu musizieren.
Noten, Cello, Bratsche, zwei Geigen
Brachten sie mit, ihre Kunst zu zeigen.
Legten gleich los. Kam nichts raus als Gekratz.
Der Affe klopft ab schon im ersten Satz:
»Halt, Freunde, warum so hetzen! Geduld, Geduld!
Am allem ist eins nur schuld:
Wir sitzen falsch, erst mal richtig sich setzen.
Erlaub mir, dass ich dich, Meister Petz,
Mit dem Cello der Bratsche gegenüber setz,
Geig gegen Geige. So. Aufgepasst! Bald
Tanzen nach unserm Takt Berge und Wald.«
Doch als man es wieder aufnimmt,
Geht es schlimmer als vorher, nichts stimmt.
»Augenblick mal« schreit der Esel jetzt,
»Ich hab"s! Viel besser ist es doch, man setzt
Seite an Seite sich, so dass man statt
Blickrichtung Ellbogenfühlung hat.«
Aber was hilft"s, dass man streng ausgerichtet -
Das Chaos der Töne sich keineswegs lichtet.
Da fallen Bock, Aff, Esel, Bär
Mit Gezänk übereinander her.
Vom Streit, wie man sitzen soll, angezogen,
Kam die Nachtigall zu den Linden geflogen.
Die viere gingen sie gleich an um Rat.
»Woran kann es nur liegen! Sieh, Nachtigall, wir
Sind, wies zu einem Quartett gehört, vier.
Kein Zweifel, dass jeder sein Bestes tat -
Und wir haben, weiß Gott, äußerst griffige Pfoten!
Instrumente vollzählig, in Ordnung die Noten,
Und doch klappt"s nicht. Es muss doch zuletzt
Daran liegen, wie man sich setzt!«
»An was anderem«, erwidert die Nachtigall,
»Scheint mir es zu liegen in eurem Fall:
Mit etwas zarteren Ohren
Werden Musikanten geboren.
Solang man so wichtig sich tut um den Platz,
Gibt es immer Gekratz.«
Das Schwein unter der Eiche
Ein Schwein fraß sich an Eicheln satt,
Die ein gewaltiger Baum - in jedem Jahre wieder -
Ließ wachsen. Dann, vom Fressen matt,
Legt sich das Schwein im kühlen Schatten nieder.
Es schläft sich aus, streckt gähnend seine Glieder
Und wühlt gemächlich dann des Eichbaums Wurzeln frei.
»Halt!« rief ein Rabe da aus dieses Baumes Ästen:
»Genügt dir es nicht, an Eicheln dich zu mästen?
Warum beschädigst du der Eiche Wurzeln jetzt?
Ihr Lebensnerv wird doch dadurch verletzt!«
»Und warum soll er nicht? Mich kann das wenig kratzen.«
Erwiderte das Schwein, »mir ist es einerlei,
Was hier für Bäume stehen, kann ich nur Eicheln schmatzen.«
»Wie bist du undankbar«, sprach jetzt der Baum zum Schwein,
»Versuchtest du einmal, zu mir herauf zu sehen,
So würdest du vielleicht verstehen,
Wo diese Eicheln wachsen und gedeihn.«
So kann man oft von Toren schmähen hören
Die Wissenschaft, das Forschen und das Lehren -
Wobei der Mann, der sie so schmäht, vergisst,
Dass er die Frucht von dem, was er missachtet, isst.
Das verdorbene Fell
Wenn uns das Messer an der Kehle sitzt,
So geben wir gern jenem guten Worte,
Von dem wir hoffen, dass er uns beschützt.
Doch hat er glücklich uns bewahrt vor Leid,
So lohnen oftmals schlecht wir unserm Horte.
Vom Zaune brechen wir den Streit,
Und gut noch, wenn wir nicht, von Undank angetrieben,
Die ganze Schuld ihm in die Schuhe schieben.
Ein alter Bauer ging mit seinem Knechte
Vom Walde heim, es war schon spät;
Sie hatten Heu gemäht.
Horch, war es nicht, als ob sich etwas regte?
Ja, plötzlich steht der Petz da auf den Wasen,
Fast stießen sie zusammen mit den Nasen.
Der Alte stehet starr und stumm.
Der Bär packt ihn, wirft ihn zu Boden,
Tritt ihn und wendet ihn herum
Und suchet den besten Fleck, um anzubeißen.
Schon hat der Bauer kaum noch Odem,
Er stöhnet unterm Bären jämmerlich.
»Lass mich«, ächzt er, »vom Untier nicht zerreißen,
Freund Steffen, lass mich nicht im Stich!«
Der Knecht, ein rechter Herkules, nimmt auch
Zusammen seine ganze Kraft,
Haut mit dem Beil, dass weit des Bären Schädel klafft,
Und bohrt ihm noch die Gabel in den Bauch.
Der Bär heult auf, stürzt hin, verendet,
Die schreckliche Gefahr ist abgewendet.
Der Bauer springt empor
Und fährt alsbald den Steffen zornig an.
Der ist verblüfft und fragt, was schlimmes er getan?
»Das fragt er noch, der blöde Tor! War"s nicht genug,
Dass man dem Tier den Kopf einschlug,
Es wäre schon gestorben.
Noch drein zu stechen! Hast das ganze Fell verdorben:«
Fischsuppe bei Demjan
»Mein guter Nachbar, hochgeschätzter Gast,
Nun greif doch zu, ich bitte dich!«
»Unmöglich, Lieber, ich bin satt.« - »Na na! Was fasst
Ein Tellerchen denn schon? Hat sie es denn nicht in sich,
Die Suppe?« - »Ebendarum!« - »Schlag mir es nicht aus!«
Ach hab doch schon dreimal!« - »Mein Freund, du musst
Mir noch die Ehre tun! Glaub mir, die Lust
Kommt mit dem Essen. Tu ganz wie zu Haus!
Sie ist doch pures Gold, die Suppe. Schau:
Als wäre sie ganz von Bernstein überdeckt!
Ein Götterschmaus, der Tote auferweckt!
Iss, lieber Freund! - Ermuntre du ihn, Frau!
Erzähl ihm, dass du Hecht genommen hast
Und Sterlet, Brachsen - alles für den Gast!«
So setzt Demjan dem Nachbarn Phoka zu
Und lässt ihn keinen Atemzug in Ruh.
Längst bricht aus Phokas Stirn in Strömen Schweiß.
Doch nimmt er noch einmal, weil er ja weiß,
Was sich gehört. Er ächzt, kann längst nicht mehr
Und stöhnt, und endlich ist der Teller leer.
»So lob ich mir den Freund!« ruft nun Demjan,
»Wer so frei zugreift, ja, der ist mein Mann.
Und weil die Hand schon mal fünf Finger hat -
Nimm noch: das fünfte Tellerchen macht satt!«
Ob so viel fürchterlicher Huld
Reißt Phoka endlich die Geduld.
Er greift nach seinem Hut voll Grimm,
Und stumm, als hab er seine Stimm
Verschluckt, enteilt er ohne Gruß.
In Demjans Haus setzt nie er wieder einen Fuß.
Hundegebell
Zwei Freunde wandelten am Abend
Vertieft in ein Gespräch,
Als plötzlich frech
Ein Köter sie anbellt, vom Hofe trabend.
Noch einer kommt, dann mehr, bis eine Menge
Aus allen Höfen stürzet mit Gedränge.
Schon griff der eine Freund nach einem Stein,
Der andere sagt: »Halt ein!
Den Hunden wehrst du nicht das Bellen,
Du bringst sie nur in größre Wut.
Gehen weiter wir, ich kenne die Gesellen ganz gut.«
Und wirklich taten sie kaum fünfzig Schritte,
So ward es stiller in der Hunde Mitte,
Und endlich hat man sie nicht mehr gehört.
Die Neider, was sie auch ersahn,
Sie haben stets gekläfft, gestört –
Geh aber ruhig deine Bahn,
Sie bellen und sie machen endlich kehrt.
Trischkas Rock
An beiden Ellenbogen ganz zerfetzt ist Trischkas schöner Rock.
Er denkt: »Was tu ich jetzt? So kann ich mich nicht zeigen bei den Leuten!«
Von jedem Ärmel schneidet er ab geschickt den Rand;
Und der, hübsch wieder eingeflickt, macht dann die Jacke heil.
Doch an den Armen scheint Trischka nun gewachsen zum Erbarmen,
Wird auf der Gasse weidlich ausgelacht.
»Na schön!« spricht er zu sich, »wenn es sein muss,
Kann auch dies noch werden, und die Ärmel werden länger, dass es kracht!«
Ritsch, ratsch, und Trischka trennt vergnügt sich ab
Vom Schoß ein Handbreit Tuch, näht es an die Ärmel rings,
Eilt stolz damit zum Markt, bis an den Hintern bloß!
Jetzt sagt: wer kann das Treiben solcher Leute jemals loben,
Die neu sich leihen, um altes Loch zu stopfen,
Die pfiffig-dumm wie Trischka sich sanieren
Und so - genau besehen - als Narren florieren?!
Ungleiches Gespann
Wenn zur Genossenschaft sich Eintracht nicht gesellt,
Ist es mit dem Werke schlecht bestellt:
Es gibt nur Quälerei, und man bringt nichts zurecht.
Einst wollten Schwan und Krebs und Hecht
Fortschieben einen Karren mit seiner Last
Und spannten sich zu dreien davor in Hast.
Sie tun ihr Äußerstes; er rückt nicht von der Stelle.
Die Last an sich wäre ihnen leicht genug,
Allein der Schwan nimmt aufwärts seinen Flug,
Der Krebs keucht rückwärts, und der Hecht strebt in die Welle.
Wer schuld nun ist, wer nicht, darüber hier kein Wort,
Der Karren aber steht noch immer dort.
Wasserfall und Quell
Ein Wasserfall, der tosend sich versprüht,
War einst, ganz gegen seine Art, bemüht,
Den nahgelegenen Heilquell was zu fragen.
»Du sag: dass man zu mir mit Pferd und Wagen
Und auch zu Fuß kommt, das erstaunt mich nicht.
Ich bin von Urgewalt; du bist ein Wicht,
An mir gemessen. Nun, erkläre mir,
Warum wohl pilgern Scharen auch zu dir?
Kein Wunder, wenn sie mir Bewunderung zollen -
Doch an dir ist doch nichts. Was sie nur wollen,
Die zu dir kommen, die bei dir gewesen?«
Bescheiden murmelt da der Quell: »Genesen.«